Potential der Biomasse
Wieviel der in Österreich verbrauchten nicht regenerierbaren Energie
(siehe Wieviele Windräder benötigt man in Österreich für die Energiewende und wieviel kosten sie?)
könnte man durch Biomasse ersetzen?
Potential Biomasse (Holz):
Mögliche Zuwächse bei Biomasse sind naturgemäß durch die Begrenztheit der verfügbaren Flächen begrenzt. Trotzdem sind die vorhandenen, nicht genutzten Potentiale beachtlich:
Bei Holz kann man von einem Zuwachs der Holzernte in der Größenordnung von 5,7 Mio. Festmeter rechnen, der derzeit nicht geerntet wird.
(siehe ungenutzter Holzzuwachs).
Der gesamter Holzzuwachs beträgt 30,4 Mio Festmeter pro Jahr.
Geht man von einem erzielbaren thermischen Energiegewinn von etwa 2000 KWh pro Festmeter aus, so ergibt sich ein Potential von
5,7 106 *2000=114 109 KWh
das allerdings jetzt mit dem zu ersetzenden thermischen Primärenergieaufwand von 267 109 KWh zu vergleichen ist (siehe Wieviele Windräder benötigt man in Österreich für die Energiewende und wieviel kosten sie?)
.
Das sind etwa 43 Prozent der zu ersetzenden thermischen Energiemenge.
Biomassekraftwerke werden in Österreich nur gefördert, wenn sie einen Wirkungsgrad von über 60 Prozent aufweisen, was nur durch eine Kraftwärmekopplung zu erreichen ist. Wärmeabnehmer zu finden gestaltet sich jedoch in der Praxis oft schwierig. Die Tarife für die Stromeinspeisung liegen derzeit bei 12,2 Cent/KWh. Zu diesem Tarif ist es unmöglich derartige Biomassekraftwerke kostendeckend zu betreiben ohne gleichzeitig hohe Erlöse aus der Fernwärme zu erzielen.
Die Investitionskosten von Biomassekraftwerke sind sehr unterschiedlich. Ein Richtwert ist 1 Euro pro installierter W-Leistung
(siehe Kosten).
Man kommt dann bei 15 Jahre Laufzeit auf etwa 6 Cent/KWh. Die Betriebskosten werden sich über die Laufzeit in einer ähnlichen Höhe bewegen. Die Brennstoffkosten liegen bei Holzpreisen von ca. 100 Euro pro Festmeter bei etwa 5 Cent/KWh.
Die Kosten für die Wärmeverteilung sind von Fall zu Fall unterschiedlich.
Es ist jedenfalls klar, dass man Biomassekraftwerke zu diesen Einspeisetarifen nicht betreiben kann. Die meisten derartigen Kraftwerke stehen in Österreich daher vor dem Aus
(siehe Biomassekraftwerke vor dem Aus).
Potential Biogas:
Die Biogasproduktion hängt natürlich vom Vorhandensein landwirtschaftlicher Flächen ab. Um Biogas in einem größeren Umfang nutzen zu können, ohne dabei in Konkurrenz mit der Nahrungsmittelproduktion zu treten, müsste Biogas aus Nachfrüchten erzeugt werden, die nach der Getreideernte im Juli angebaut werden könnten.
Bei 600 000 Hektar (insgesamt 1,34 Mio Hektar) Getreideflächen ergibt sich bei einem Ertrag von 5000 m3 Biogas pro Hektar
(siehe Potential Biogas)
ein Potential von
600 000 * 5000 *5,5 KWh = 16,5* 109 KWh.
Dabei wird angenommen, dass etwa 50 Prozent des Biogases aus Methan besteht, das pro m3 einen Energieinhalt von ca. 11 KWh hat. Daraus ergibt sich der Faktor 5,5 in der Rechnung.
Die
Initiative Gas
kommt sogar auf ein Potential von 27,5 109 KWh für das Jahr 2050!
Diese Strommenge muss nun mit den 133 109 KWh verglichen werden (siehe Wieviele Windräder benötigt man in Österreich für die Energiewende und wieviel kosten sie?)
und ergibt somit etwa 20 Prozent der zu ersetzenden Energiemenge.
Kosten von Biogas:
Diese hängen stark von der Anlagegröße ab:
Eine Modellrechnung für eine etwa 1,4 MW
Anlage
ergibt für die Anlagekosten + Wartung 7,8 Cent/KWh und für das Substrat 7,9 Cent/KWh also in Summe 15,7 Cent/KWh.
Die derzeitigen Einspeisetarife für eine derartige Anlage betragen derzeit in Österreich 14,82 Cent KWh. Somit ist eine derartige Anlage nicht kostendeckend zu betreiben.
Dementsprechend stagniert die Anzahl der
Biogasanlagen.
Konklusion:
Nicht genutztes Holz plus landwirtschaftliche Reststoffe und Nachfrüchte könnten 65 Prozent des nichtregenerativen Energieverbrauchs in Österreich umweltverträglich und ohne zusätzlichen Flächenbedarf decken. Der so erzeugte Strom ist berechenbar. Biogasanlagen könnten sogar, falls sie mit einem Gasspeicher ausgerüstet sind, Spitzenstrom liefern.
Durch das derzeitige Förderregime werden diese beiden Energieträger jedoch gegenüber der Windkraft benachteiligt, da ihrem Vorteil gegenüber Windrädern berechenbar Strom zu liefern nicht Rechnung getragen wird. Dafür werden allerlei Kopfstandslösungen überlegt um mit dem fluktuierenden Windstrom irgend wie fertig zu werden und somit die Stromversorgung nicht zu gefährden. Die Kosten dafür muss auf die eine oder andere Art und Weise der Stromkonsument tragen.
Die Gesamtkosten für eine KWh konstanten Strom aus der Windkraft belaufen sich unter Berücksichtigung der notwendigen Speicher auf 40 Cent
(siehe Wieviele Windräder benötigt man in Österreich für die Energiewende und wieviel kosten sie?), während Biogasanlagen oder Biomassekraftwerke bereits mit weniger als 20 Cent/KWh zu betreiben wären.
Der CO2 Schwindel wird entlarvt!
Obendrein wäre Strom aus Biomasse wirklich CO2 neutral, während das Windrad nur wenig CO2 einsparen kann. Auch daran kann man erkennen, dass die CO2-Hype reine Propaganda ist.
Der Grund für diese Fehlentwicklung liegt darin, dass das Windrad samt der früher oder später notwendigen Wasserstofftechnologie gigantische Investitionen auf Kosten des Steuerzahlers und Stromkonsumenten, das heißt natürlich auch Gewinne für internationale Konzerne, mit sich bringt, während von Biomassekraftwerke nur lokale Anlagebauer und Landwirte profitieren, die über keine Medienmacht verfügen.
Umgekehrt wäre die Förderung der Bioenergie ein Hebel um strukturschwache Regionen zu fördern.
Möglich auch, dass die Aussicht auf die Wasserstofftechnologie auf ein sehr langfristiges Wirtschaftswachstum hoffen lässt. Dabei wird übersehen, dass unser Wohlstand auf billiger Energie beruht, die derzeit auf dieser Basis nicht zu erreichen ist. Bürdet man den Konsumenten die Kosten der Wasserstofftechnologie auf, werden unvermeidlich andere Wirtschaftsbereiche leiden.
Es kann gut sein, dass eine forcierte "Energiewende" in eine Wirtschafts- und Finanzkrise mündet, von der alle jene Staaten innerhalb der EU profitieren werden, die diesen Unsinn nicht mitmachen.
Für die EU bedeutet dies ein weiterer Spaltpilz neben Flüchtlingspolitik und Fiskalpolitik, der das Fass dann endgültig zum überlaufen bringen könnte.